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Montag, 6. Juni 2011

Lesenswertes längst vergessen - Buchempfehlung der Redaktion

1850 in einem sklavenhaltenden Staat der USA:

Der dunkelhäutige Sklave Tom erhält den Befehl andere Sklaven für deren Ungehorsam auszupeitschen. Doch der fromme Tom widersetzt sich dem Befehl – eine mutige Tat.

In ihrem Buch „Onkel Toms Hütte“ beschreibt Harriet Beecher-Stowe die Schicksale einiger Sklaven kurz vor dem Beginn des amerikanischen Bürgerkrieges, zu einer Zeit, als die Sklaverei – durch das Gesetz legitimiert – in den Südstaaten ihre Blütezeit hatte. Es ist ein Buch über die Leiden und Ungerechtigkeit dieser Welt – und deshalb noch immer so aktuell.


Doch stellt die Autorin  keinesfalls das Negative in den Vordergrund, sondern zeigt, wie es  Sklaven gelingt, ihre Hoffnung und Hilfsbereitschaft trotz der Umstände nicht zu verlieren. Ein Beispiel ist der Protagonist Tom. Er lebt zuerst auf einer Farm mit Frau und Kindern in einer kleinen Hütte und ist ein vergleichsweise glücklicher Sklave. Doch aufgrund von Schulden wird er von seiner Familie getrennt und muss verkauft werden. Tom hat zunächst Glück und lebt bei einem gutmütigen Sklavenhalter muss jedoch bald weiterverkauft werden und kommt zu einem schrecklichen Herrn. Die Sklaven, die er dort vorfindet werden grausam behandelt und haben jegliche Hoffnung und Lebensfreude verloren, doch Tom schafft es den armen Geschöpfen, durch den Glauben an Gott und das Festhalten an seinen Werten, wieder Mut und Hoffnung zu geben. Harriet Beecher-Stowe ruft den Leser auf, nicht das Gute aus den Augen zu verlieren.
Doch ergänzend zu der generellen Aussage, wird auch die konkrete Thematik der Sklaverei behandelt. Denn neben der Perspektive der Sklaven, wird auch die der Weißen aufgezeigt. Die Autorin stellt durch verschiedene Charaktere unterschiedliche Positionen und Argumente für und wider der Sklaverei vor. Außerdem möchte sie durch die Beschreibung einzelner Schicksale die Grausamkeit und Unmenschlichkeit der Sklaverei verdeutlichen. Sie bezieht somit Stellung zur zeitgemäßen Situation und kritisiert nicht nur die Sklaverei an sich, sondern auch die Kirche, die den Menschenhandel rechtfertigte, und die Sklavenhalter, die jegliche Menschlichkeit verloren hatten, aber auch den Staat, der durch seine Gesetze jene Geschehen erst ermöglichte.
Bedenkt man jedoch in welch polarisierten Gesellschaft sie lebte, war dies eine mutige Tat, denn die allgemeine Stimmung im nördlichen Teil des Landes entsprach einer Ablehnung der Sklaverei, währenddessen der Süden - auch aus ökonomischen Gründen - daran festhalten wollte. So wurde das Buch teils hochgefeiert, andererorts verboten. Doch eines steht fest: Der Roman wird wohl seinen Teil zum Ausbruch des Bürgerkriegs und schließlich der Abschaffung der Sklaverei in ganz Amerika beigetragen haben.

Zum Einen durch die Charaktere in „Onkel Toms Hütte“, aber zum Anderen auch durch ihre eigene Handlung, nämlich der Veröffentlichung eben dieses Buches zeigt Harriet Beecher-Stowe mit diesem Klassiker amerikanischer Literatur, dass man die Umstände nicht so hinnehmen, sondern nach einer Verbesserung dieser streben sollte.

von ADK

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