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Montag, 7. November 2011

2011: Romantik reloaded

© Caspar David Friedrich


Romantik ist einer der Themenschwerpunkte im Fach Deutsch im dritten Semester der Abiturstufe. Was Goethe als „krank“, im Gegensatz zur  seiner „gesunden Klassik“ bezeichnete, wird in der heutigen Zeit oft als eine der großen künstlerischen Schaffungsepochen angepriesen. Interessanterweise lassen sich Parallelen zwischen der Aktualität und dem Vergangenem ziehen, obwohl die Umsetzung der Botschaften grundverschieden abläuft. Zeit, um mit eurer Hilfe einen provokanten Vergleich zu starten.

Besonders die Natur hatte es den Romantikern angetan. Waren jene Gruppe von Fantasten demnach die Ökos des 19. Jahrhunderts? Wohl kaum! Jeder eingefleischte Grüne würde bei so wenig Tatendrang wohl sofort protestieren. Zwar haben berühmte Dichter wie Joseph von Eichendorff schon zu damaliger Zeit die Zerstörung der Natur durch Industrialisierung erkannt und kritisiert, der große Widerstand fand aber höchstens im Kopf oder auf dem Papier in Form von Gedichten statt. So sind viele Jahre ins Land gegangen, bis überhaupt an Castorf-Transportblockaden und Greenpeace & Co. mit deren zahlreichen halsbrecherischen Aktionen zu denken war- sozusagen die tatkräftigen "modernen" Romantiker. Sie sind Phänomene des 20. und 21. Jahrhunderts, die sich trotz großindustrieller Interessen immer wieder dem organisierten Widerstand der Zerstörung unser Umwelt widmen. Dennoch scheint eine Frage unbeantwortet: Geht es den Naturliebhabern und -aktivisten von heute wie den Romantikern damals, die oftmals als weltfremd angesehen und durch gesellschaftliche Gruppen mit Einfluss in die Spinner-Ecke gestellt wurden?

Was ist eure Meinung? Sind die "modernen" Romantiker gesellschaftlich genauso als Außenseiter anzusehen, wie die Romantiker des 19. Jahrhunderts


Anbei eine kleine lyrische Denkanregung:
 
Stehst stets im Fokus
du schönes, heiles Grün,
bleibt doch verkannt
dein Lebenssinn!

Viel Worte wenig werden nützen,
um Lebensquell auf Erd zu schützen.

Stehst stets bereit
du trächtiges, schier Unerschöpfliches,
musst uns heut geben
was wir verlangt?

Zeigst, was dir nicht beliebt,
und Mensch unbeschwert nur von sich schiebt.

Stehst stets seit jeher
du allumfassend Lebensraum,
wirst mehr geben, oder nehmen?
uns Entscheidung?

von Twick

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